Urlaub im eigenen Land kann durchaus reizvoll sein. Es muss nicht immer die Flugreise in die Ferne sein. Warum nicht einfach mal Deutschland mit dem Fahrrad erkunden? Eine Fahrradroute über mehrere Tage zu planen, kann zuerst mal eine erschlagende Aufgabe sein, ist es aber eigentlich gar nicht. Wir zeigen dir, wie du neue Strecken entdecken und Routen planen kannst – sei es digital oder auf klassische Weise mit Stift und Karte.
Du hast die Wahl, ob du die Routen für deine nächste Radtour digital oder analog planen möchtest. Beide Methoden sind möglich und haben ihre Vor- und Nachteile. Wir erläutern dir hier beide Optionen. Im Allgemeinen kannst du entweder eine Route von Grund auf selbst planen, eine bestehende Tour anpassen oder eine bereits absolvierte Tour nachfahren.
Die Themen in der Übersicht:
- Eigene Route planen: digital und analog
- Modifizierung einer bestehenden Tour
- Nachfahren einer geplanten oder bereits absolvierten Tour
Fahrradroute digital planen
Für die digitale Routenplanung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zu den bekanntesten Navigations-/Planungs-Websites und -Apps gehören Google Maps, OsmAnd, OpenCycleMap und Komoot. In diesem Fall konzentrieren wir uns auf Komoot als Radroutenplaner, da er sich besonders gut für die Planung von längeren Touren mit verschiedenen Zwischenstopps eignet. Außerdem kannst du Komoot auch auf deinem Handy und PC gleichermaßen nutzen. Auch wenn wir hier nur auf Komoot eingehen, ist dieser Beitrag nicht gesponsert.
Smartphone-Halter für jedes Bike
Jeder navigiert heute mit dem Smartphone. Beim Radfahren ist das aber kompliziert, da du beide Hände am Lenker haben musst. Der praktische Smartphone-Halter Spyder von CONTEC ist die Lösung.
Radtour planen: Digital oder analog? Was ist besser?
Komoot erfreut sich großer Beliebtheit bei vielen Outdoor-Sportlern. Mit diesem Portal kannst du nicht nur Trekking-, sondern auch Mountainbike-, Rennrad- und Wandertouren planen. Außerdem dient Komoot nicht nur als Planungstool, sondern auch zur Navigation und als Werkzeug zur Streckenaufzeichnung. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Planungsfunktion.
Um mit Komoot eine Route zu erstellen, musst du dich zunächst auf der Website anmelden und ein Konto erstellen.
So gehst du bei der Routenplanung am PC vor:
1. Start definieren:
- Öffne komoot.de in deinem Browser
- Melde dich an und klicke oben links auf "Routenplaner"
- Es erscheint ein Suchfenster. Gib dort deinen Startort ein
- Wähle entweder in diesem Fenster oder auf der Karte "hier starten" aus
- Auf der Karte kannst du den genauen Startort festlegen
2. Ziel definieren:
- Verwende das Suchfenster oder klicke auf die Karte, um dein Ziel auszuwählen. Klicke auf den Button "Als Ziel".
3. Aktivität und Fitnesslevel auswählen:
- Komoot schlägt dir Sportarten wie Fahrradfahren, Mountainbike, Rennrad oder Wandern vor. Hier ist auch eine genauere Auswahl möglich. Wählen kannst du z. B. zwischen Laufen, Fahrrad mit Schotter, Mountainbike (alpin) und Bergtour.
- Im gleichen Fenster stellst du dein Fitnesslevel ein, von untrainiert bis Profi. Dies beeinflusst die geschätzte Dauer der Tour
4. Routenart einstellen:
- Wähle "Hinweg" für eine Route in eine Richtung
- Wähle "Hin- und Rückweg" für eine Rundtour.
5. Strecke anpassen:
- Wenn dir die vorgeschlagene Strecke nicht gefällt, verschiebe einfach die blaue Linie mit gedrückter Maustaste.
- Während der Bewegung schlägt Komoot alternative Wege vor. Wenn du einen passenden findest, lass die Maustaste los. Bei Bedarf kannst du diesen Schritt mehrmals wiederholen.
6. Tour speichern:
- Bist du mit der Tour zufrieden? Dann klicke oben rechts auf "Speichern", und die Tour wird in deinem Profil als geplante Tour hinterlegt.
- Gib der Tour abschließend einen Namen.
- Du kannst die Tour nun auch auf deinem Handy in der Komoot-App öffnen oder als GPX-Track für GPS-Geräte herunterladen.
Bestehende Routen anpassen
Komoot ist darüber hinaus eine Community für Outdoorsportler, in der du deine geplanten und gemachten Touren auch öffentlich zugänglich machen kannst. Wenn dir ein Freund eine Einladung zu einer Tour schickt oder du eine schöne (öffentliche) Tour von einem anderen Nutzer entdeckst, kannst du diese als Kopie speichern und nach deinen Vorstellungen anpassen.
Kosten für Komoot
Die Anmeldung und Nutzung der Plattform sind kostenfrei, das gilt für den PC wie für die Smartphone-App. Solange du eine Internetverbindung hast, kannst du gratis planen und navigieren. Es ist jedoch nicht möglich, offline zu planen. Wenn du ohne Internetverbindung navigieren möchtest, musst du eine Offline-Karte von Komoot erwerben. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Erhältlich sind Karten für einzelne Regionen, Regionen-Pakete oder das Welt-Paket. Die Kosten für die Karten liegen aktuell bei 3,99 €- 29,99 €.
Weitere Informationen zu den Kosten findest du auf der Website von Komoot.
Vor- als auch Nachteile der digitalen Fahrradroutenplanung
Vorteile:
- Detaillierte Planung: Du erhältst genaue Informationen über Zeit- und Höhenangaben für deine Route.
- Einfaches Teilen: Du kannst die geplante Route unkompliziert mit Freunden teilen.
- Kompaktes Format: Die Route wird auf dem Bildschirm deines Handys übersichtlich dargestellt.
Nachteile:
- Notwendigkeit von technischen Geräten: Du benötigst einen PC oder ein Smartphone, um die digitale Routenplanung durchzuführen.
- Erfordert Strom: Willst du die Route unterwegs abrufen oder die Navigation nutzen, benötigst du Strom. Entweder eine Powerbank, ein Solarpanel oder Steckdosen in Unterkünften.
Analoge Planung deiner Fahrradroute
Bei der analogen Routenplanung mit einer Fahrradkarte gibt es verschiedene Optionen, je nachdem welches Kartenmaterial du verwendest. Verlage oder Tourismusbüros bieten unterschiedliche Karten an, die sich häufig im Maßstab unterscheiden. Radtourenkarten geben oft einen großflächigen Überblick im Maßstab 1:150.000 über ein ganzes Bundesland. Regionale oder Radwanderkarten hingegen sind detaillierter und für kleinere Touren wie Wochenend- oder Tagesausflüge gedacht, mit einem Maßstab von meist 1:75.000 oder 1:50.000. Diese Karten enthalten oft bereits vorgeschlagene Touren.
- Suche auf der Karte deinen Start- und Zielort.
- Markiere die Highlights, wie Sehenswürdigkeiten, Höhlen oder Museen, die du auf dem Weg sehen möchtest.
- Wähle geeignete Straßen und Wege aus, die du befahren möchtest.
- Tipp: Unterschiedliche Linienfarben auf der Karte geben Auskunft über die Beschaffenheit der Wege, z.B. beschilderte Radrouten, ruhige Strecken mit Radwegen entlang der Straße usw.
- Beachte auch die Höhenlinien auf der Karte. Je näher die Linien beieinander liegen, desto steiler der Anstieg.
- Wenn deine Planung erst einmal abgeschlossen ist, markiere die gewünschte Strecke mit einem farbigen Stift auf der Karte.
Vor- und Nachteile der analogen Routenplanung
Vorteile:
- Guter Gesamtüberblick: Eine Karte bietet einen umfassenden Überblick über die Region, in der du dich bewegst.
- Unabhängigkeit von Strom und Internet: Im Gegensatz zur digitalen Routenplanung benötigst du keine Stromversorgung oder Internetverbindung, um die Karte zu nutzen.
Nachteile:
- Keine detaillierten Angaben zur Tourendauer und zu Höhenmetern
- Nicht teilbar mit Freunden: Im Vergleich zur digitalen Routenplanung ist es schwieriger, Freunde an deiner Route teilhaben zu lassen oder ihnen die genaue Strecke mitzuteilen.
- Unpraktisches Handling: Karten können beim Aufklappen unhandlich sein, insbesondere wenn es sich um größere Karten handelt.
Kosten für Fahrradkarten
Gute Fahrradkarten, die vom ADFC, BVA BikeMedia oder Kompass angeboten werden, sind ab einem Preis von 8 Euro erhältlich und können auf den jeweiligen Websites erworben werden.
Geplante Routen nachfahren
Geplante Touren nachzufahren ist eine einfache Möglichkeit für diejenigen, die sich nicht intensiv mit der Routenplanung beschäftigen möchten. Diese Option steht sowohl digital als auch analog zur Verfügung.
Bestehende digitale Routen nachfahren – GPX-Track herunterladen
Bei Komoot besteht die Möglichkeit, öffentliche Touren einfach zu kopieren, im eigenen Profil zu speichern (siehe "Bereits geplante Tour modifizieren") und dann nachzufahren. Eine weitere Option ist der Import eines GPX-Tracks. Viele Tourismusregionen bieten solche Tracks kostenlos zum Download an. Wenn du den Track in dein Komoot-Profil importierst, steht dir die bereits geplante Tour zur Verfügung und kannst direkt losfahren. Einige Tourismusregionen bieten auch kostenlose Apps an, mit denen du voreingestellte Touren problemlos abfahren kannst.
Analog geplante Touren nachfahren
Fahrradkarten enthalten häufig bereits vorgeschlagene Touren, die auf der Karte eingezeichnet sind. Man muss lediglich der Linie oder der entsprechenden Nummer auf der Karte folgen, um die Tour nachzufahren. Eine weitere analoge Möglichkeit, eine Tour zu verfolgen, ist die Verwendung eines sogenannten Spiralo. Dabei handelt es sich um eine detaillierte Beschreibung eines bestimmten Radwegs, die wie Collageblöcke mit einer Metallspirale gebunden sind. In einem Spiralo findet man Informationen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Wegpunkten und interessanten Details über die Städte und Orte, die man auf der Strecke passiert. Bei Google einfach “Spiralo” und den dazugehörigen Radweg, wie zum Beispiel den Elberadweg als Suchbegriff eingeben.
Digitale und analoge Routen kombinieren
Die GPX-Tracks der analogen Touren können kostenlos von Käufern der Kompass- oder BVA-Karten heruntergeladen werden. Diese können dann entweder in das Komoot-Profil hochgeladen oder auf ein Navigationsgerät gespeichert werden. Auf diese Weise hat man die Tour sowohl auf der Karte als auch digital auf dem Navigationsgerät verfügbar.
Resümee zur Routenplanung
Es ist zweifellos einfacher, eine individuelle Planung online umzusetzen. Für die tatsächliche Durchführung der Tour empfehlen wir jedoch, digitale Navigation zu verwenden und zusätzlich eine physische Karte mitzuführen. Auf diese Weise behält man einen groben Überblick über den eigenen Standort und ist abgesichert, falls die Technik ausfällt oder Probleme auftreten.